Versorgung

Sicherung gleichwertiger Lebensbedingungen in Stadt und Land

Die demografische Entwicklung stellt Bürger, Verwaltung und Politik vor große Herausforderungen. Das Wachsen der Ballungsräume bei gleichzeitigem Bevölkerungs- und Infrastrukturverlust in ländlichen Räumen erschwert die Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse, wie sie im Grundgesetz als Politikziel formuliert sind.

Dies wird in der Erreichbarkeit von Ladengeschäften für Güter und Waren des täglichen Bedarfs, ganz besonders in ländlichen Regionen deutlich. In den letzten Jahren hat vor allem die Anzahl kleiner Fachgeschäfte, Apotheken und Lebensmittelhändler, die fußläufig erreichbar sind, abgenommen.

Der Handel kann über digitale Wege urbane und ländliche Zonen miteinander verbinden. Dies ist unerlässlich für die Grundversorgung der ländlichen Räume und den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.

6 Punkte Plan für Innenstädte

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie verändern die Art, wie Menschen ihren Alltag organisieren. Bürger wollen ihre Stadt heute über digital verbundene virtuelle und physische Kontaktpunkte erleben. Daher schlägt der bevh sechs Maßnahmen vor, die als konzeptionelle Basis für die Formulierung und Budgetierung von Innovationsprojekten in Innenstädten dienen sollten.

6 Punkte-Plan

Weißbuch Versorgung

Wie E-Commerce schon heute seinen Beitrag leistet, das grundgesetzlich verankerte Politikziel einer Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zu sichern, und wo in Zukunft Herausforderungen liegen, diskutiert der bevh in Zusammenarbeit mit dem Händlerbund e.V. im gemeinsam publizierten „Weißbuch Versorgung – Stadt, Land, Gesellschaft.“

Zusammen mit weiteren Fachverbänden sowie Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft, Logistik, Mobilität, Digitalisierung, Arbeit, Gesundheit und Nachhaltigkeit wird rund um das Thema Versorgung aufgezeigt, wo Herausforderungen und Potentiale für Stadt und Land liegen.

Das „Weißbuch Versorgung - Stadt, Land, Gesellschaft“ können Sie online als „dynamisches Dokument“ unter www.weissbuch-versorgung.de abrufen und mitmachen. Alle Interessierte, sowohl Laien, als auch Fachleute, sind herzlich eingeladen, sich über eine Kommentarfunktion mit Anregungen und Anmerkungen an einer Ergänzung und Fortschreibung zu beteiligen.

Weißbuch Versorgung

Kühlkette im Lebensmittel-Onlinehandel

DIN SPEC 91360 - „Temperaturkonzept für den Versand von kühlpflichtiger und nicht-kühlpflichtiger Ware im Lebensmittel-Online-Handel“ 

Im Lebensmittel-Onlinehandel werden aus Gründen der Resourcenschonung und Nachhaltigkeit Waren mit unterschiedlichen Temperaturanforderungen, etwa Tiefkühlkost, Fleisch, Obst und Trockenwaren wie Reis oder Nudeln, oft zusammen in einem Paket versandt. Onlinehändler stehen damit vor der Herausforderung, Verpackung und Transportwege so zu gestalten, dass sowohl kühlpflichtige als auch nicht-kühlpflichtige Lebensmittel entsprechend ihrer Anforderungen verschickt werden können.

Daher haben der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) und das Unternehmen All you need GmbH (AllyouneedFresh.de) im September 2017 ein Standardisierungskonsortium bei DIN ins Leben gerufen. Zusammen mit dem Deutschen Institut für Normung e.V. und anderen Unternehmen wurde nun die neue DIN SPEC 91360 „Temperaturkonzept für den Versand von kühlpflichtiger und nicht-kühlpflichtiger Ware im Lebensmittel-Online-Handel“ veröffentlicht. Diese beschreibt die Anforderungen und Vorgaben für Verpackung und Versand von Warensendungen sowie für Kühlketten im Lebensmittel-Onlinehandel.

Der Standard richtet sich an Händler im B2C-Segment, die verarbeitete, unverarbeitete, kühlpflichtige und kälteempfindliche Lebensmittel verschicken. Damit schließt die DIN SPEC 91360 eine Lücke: Bereits bestehende Richtlinien für Liefer- und Kühlketten im Lebensmittelbereich beziehen sich in erster Linie auf die Prozesse und Anforderungen im stationären Handel.

Hier setzt die DIN SPEC 91360 an: Das Dokument definiert Prozesse, die die Abwicklung von Bestellungen vom Vorbereiten des Versands über das Zustellen bis zur Rückführung der eingesetzten Mehrweg- und Einweg-Verpackungen abbilden. Zudem enthält die DIN SPEC Anforderungen und Prüfmethoden für Verpackungskonzepte mit passiven Kühlsystemen unter bestimmten Temperaturbedingungen sowie einen Ansatz zur Validierung solcher Konzepte.

Hier können Sie das Dokument direkt beim DIN herunterladen.

Nutzeroffene Übergabeeinheit

Die "letzte Meile" stellt im E-Commerce eine besondere Herausforderung dar. Mengenwachstum lässt sich im E-Commerce nur durch integrierte Steuerung von Warenströmen sicherstellen. Neben der Erwartung des Kunden, die Ware nach Hause geliefert zu bekommen - Stichwort: Convenience -, kann auch die zentrale Einlieferung von Paketsendungen an Abholstellen eine wichtige Alternative sein, um die Kosten für Unternehmen und Verbraucher zu begrenzen.

Die öffentliche Infrastruktur erlaubt es nicht, jedem Zusteller Flächen für die Einrichtung von eigenen Paket-Abholstellen in ausreichender Nähe zum Verbraucher einzurichten. Eine Lösung können Mikro-Depots sein, in die verschiedene Zustellorganisationen gleichermaßen einliefern können.

Das DIN-Konsortium hat von 2016 bis 2018 eine Norm für solche "nutzeroffenen Übergabeeinheiten" ausgearbeitet. Der bevh hat an der Arbeitsgruppe zur DIN Spec 16577 mitgewirkt.

Informationen zur DIN Spec 16577

Ihre Ansprechpartnerin

Daniela Bleimaier

Leiterin Public Affairs Deutschland & Regionales